Kommission sieht Bitcoins kritisch

Die schrecklichen Terroranschläge von Paris – sie könnten auch Folgen für eine ganz besondere Währung mit sich bringen: den Bitcoin. Vielleicht haben sie schon davon gehört – Bitcoins sind ein anonymes und ausschließlich digitales Bezahlsystem. Die EU Kommission befürchtet, dass darüber z.B. illegale Waffengeschäfte abgewickelt werden können. Alles nur Stimmungsmache, sagt ein Investor – Joris Gräßlin hat mit ihm gesprochen.

Ein in dunklen Sachen gekleideter Computerspieler sitzt vor seinem Rechner und spielt ein Computerspiel.

Sie werden weltweit gehandelt, digital auf Internetplattformen – zu schwankenden Kursen. Bitcoins sind vor allem bei Computernerds ein beliebtes Zahlungsmittel, denn mit wenigen Mausklicks oder über Smartphone-Apps lassen sich Beträge in die ganze Welt überweisen, sagt Oliver Flaskämper, der ein Portal zum Handel mit dieser Kryptowährung betreibt.

„Die Technologie, die wirklich hinter Bitcoin steht, ist etwas, für das sich jetzt ganz viele Banken interessieren, weil es Transaktionen viel viel günstiger und schneller machen kann. Und Bitcoin selber wird nach wie vor von – ich sage jetzt mal – den etablierten Banken, Zentralbanken, sehr kritisch beäugt, weil es eben anonym ist weitestgehend und Geldwäsche vereinfacht und andere Dinge auch“.

Allerdings spiele auch Angst vor der neuen Technik eine Rolle – denn sie könnte, theoretisch, Banken irgendwann überflüssig machen. Mittlerweile ist das Bezahlen mit der Digitalwährung ist fast allen Ländern der Welt möglich, teilweise auch im Einzelhandel.

„Ich kann da sowohl mit mein Brötchen beim Bäcker bezahlen, aber auch mein Haus kaufen. Ich kann Autos kaufen mit Bitcoins, ich kann Flüge zum Mars oder zum Mond buchen… Also: Es eignet sich theoretisch als Weltersatzwährung. Wird es aus meiner Sicht aber nicht werden, sondern es wird immer so eine Art digitales Gold sein mit Bezahloption, wo ich dann ganz einfach mit meinem Smartphone oder online mit meiner Wallet bezahlen kann“.

Die neue Währung ist noch jung, vor rund fünf Jahren hat sie ein unbekannter Programmierer entwickelt. Die EU Kommission will Bitcoins und andere Digitalwährung jetzt genauer unter die Lupe nehmen – und soweit es möglich ist, Bezahlvorgänge überwachen. 2017 sollen erste Ergebnisse und mögliche Vorschläge für Regulierungen vorliegen. Verbieten allerdings lässt sich die Währung nicht, weiß man auch in Brüssel. Die Portale würden dann einfach im Verborgenen weitermachen – der Bitcoin wohl aber auch viel an Wert verlieren.