Fluggastdaten: Innenminister einigen sich

Die Anschläge von Paris ändern jetzt doch schnell etwas. Nach jahrelangem Streit haben sich die EU-Innenminister darauf geeinigt, Flugreisende stärker zu überwachen. Passagierdaten sollen gespeichert und ausgetauscht werden, um mögliche Terroristen schneller zu erkennen.

Flugzeug im Landeanflug kurz vor dem Aufsetzen auf die Landebahn.


Monika Olszewski vom europäischen Radionetzwerk Euranet Plus, gerade die Frage, wie lange die Daten in Zukunft gespeichert werden, war ja ein Streitpunkt, worauf hat man sich da jetzt geeinigt?

Auf den Zeitraum von einem halben Jahr. So lange werden die Daten erstmal unter dem richtigen Namen gespeichert und nach den sechs Monaten werden die Informationen dann anonymisiert, können aber noch fünf Jahre lang von Sicherheitsbehörden verwendet werden. Gespeichert werden müssen laut dem Kompromiss-Entwurf alle Daten der Flüge in die EU sowie aus der EU heraus. Außerdem steht es den Mitgliedsstaaten frei, auch die Daten von innereuropäischen Flügen zu speichern.

Das sind ja eine Menge Daten die da in Zukunft gespeichert werden sollen, Monika, was wird über uns gespeichert?

Insgesamt gibt es 60 solcher Datenkategorien und da wird einiges gespeichert: Also natürlich die klassischen Flugdaten, wie die Kontaktdaten, aber auch die Art, wie der Passagier den Flug bezahlt. Dann Informationen über das Gepäck, medizinische Informationen zu dem Fluggast und sogar die Essenswünsche. Dazu kommt noch, wenn über die Fluggesellschaft ein Auto gemietet oder ein Hotel gebucht, wird das dann auch gespeichert.

Der Ausschuss des Parlaments wird sich Donnerstag mit dem Kompromiss zur Fluggastdatenspeicherung befassen. Anfang des Jahres könnte die Reglung dann stehen und danach in die Länder übergehen.