Flüchtlingszahlen höher als prognostiziert

Gerade versucht die EU Geld zusammenzukratzen, um die Türkei zu unterstützen und damit den Flüchtlingsstrom in die EU einzudämmen. Da kommt aus Deutschland eine neue Prognose, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr zu uns gekommen sind. Und so wie es aussieht, werden es am Ende des Jahres eine Million sein. Monika Olszewski berichtet:

Feldbetten in mehreren Reihen in einer Halle

Denn bis Ende November sind 965.000 registriert worden. Allerdings, so wirft Deutschlands Innenminister Thomas De Maziére ein, sei die Zahl noch leicht verfälscht, es sollen weniger sein.

„Wir sind bisher technisch und rechtlich gehindert zu erfassen, wo es Doppelzählungen gibt, wo jemand, obwohl registriert, in ein anderes europäisches Land weiterreist. Deswegen liegt die Zahl unterhalb der 965.000, wieviel darunter, können wir im Moment noch nicht sagen. Das wird sich dann später erst bei der Zahl der Asylanträge aufklären.“

Alleine im November hat Deutschland demnach fast so viele Menschen aufgenommen, wie im vergangenen ganzen Jahr. Das bedeutet, auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge muss eine Menge mehr Arbeit erledigen, aber das dauert. Im Nächsten Jahr werden 4000 neue Mitarbeiter kommen und doch hinkt das Amt jetzt hinterher. De Maizière nahm das ihm unterstehende Bundesamt gegen Kritik in Schutz:

„Trotz dieses großen Anstieges ist es gelungen, die Zahl der Verfahren zu verkürzen. Schwarze Peter-Spiele auf dem Rücken von Mitarbeitern halte ich für unangemessen. Jeder trägt dazu bei diese große Herausforderung gemeinsam zu schultern.“

In Deutschland vielleicht – in der EU sicher nicht. Denn die Bundesregierung will eine Quotenregelung für die Aufnahme von Flüchtlingen in der Europäischen Union erzielen – viele EU-Staaten verweigern sich jedoch bisher immer noch.