Transfette bleiben umstritten

Lecker frittierte Pommes, Käsekuchen aus dem Tiefkühl-Regal und Buttermilch-Pfannkuchen – würden Sie immer NEIN sagen, wenn ich Ihnen das anbieten würde? Kleine Sünden müssen ja einfach sein, grade jetzt zur Adventszeit. Allerdings enthalten all diese Lebensmittel, und viele mehr, sogenannte Transfette und die sind kurz gesagt: böse.

Pommes_Fritteuse

Holger Winkelmann, auf EU-Ebene gibt es darüber durchaus hitzige Diskussionen, warum?

Weil die Weltgesundheitsorganisation dringend empfiehlt, Transfette komplett aus unseren Lebensmitteln zu verbannen. Die EU aber sieht die Dramatik nicht und konnte sich noch nicht darauf verständigen in dem Bereich etwas zu tun. Laut wissenschaftlichen Tests wirken sich Transfette aber negativ auf den Cholesterin-Spiegel des Menschen aus und fördern damit unter anderem Herzinfarkte. Deswegen wäre es durchaus schön, wenn es eine einheitliche Regelung für alle EU-Länder gebe. Deutschland ist in der Hinsicht zum Beispiel noch ziemlich hinterher. Transfette müssen auf unseren Lebensmitteln nicht deklariert werden, nur auf Diät-Produkten. In Dänemark gibt es hingegen bereits gesetzliche Obergrenze dafür. In Österreich, Island, Ungarn, der Schweiz und Norwegen auch. Und was man nicht denken würde: die USA haben in diesem Jahr beschlossen, Transfette zu verbannen. In den kommenden drei Jahren sollen sie aus amerikanischen Lebensmitteln komplett verschwinden.

Und da wäre es ja schön wenn die EU nicht zu sehr hinterherhinkt, denn auch bei uns leben die Menschen ja immer ungesünder… Was hindert die EU also daran etwas zu tun?

Naja, wie so oft geht es um das liebe Geld. Transfette gehören zu den ungesättigten Fettsäuren und sind künstlich hergestellt. Sie kommen vor allem in ungesunden und industriell hergestellten Produkten vor und es gibt offensichtlich noch keine gute Alternative. Es könnte also eventuell teuer werden für die europäischen Unternehmen. Diese Befürchtungen teilt Ilara Passarani vom Europäischen Verbraucherverband allerdings nicht:

„Also was wir so von der Diskussion mit der Europäischen Kommission mitbekommen haben ist, dass es Sorge gibt um die kleinen und mittelständischen Unternehmen, zumindest in einigen Mitgliedsstaaten. Sie glauben, dass die Firmen nicht fähig sind ihre Produkte neu zusammenzusetzen. Wir allerdings denken, dass das sehr wohl möglich ist, denn es gibt ja schon Staaten, die das machen.“

Also denken Sie das nächste Mal dran, wenn Sie in Dänemark oder der Schweiz sind – dort werden Ihnen die bösen Transfette nicht so zu schaffen machen. In Deutschland hingegen gibt es noch keine Regelung für die krankmachenden Fette und die EU will auch nicht so recht nachziehen.