Der Klimawandel und die dramatischen Folgen

Das Kyoto-Protokoll ist tot – doch der Klimaschutz lebendiger als je zuvor. So lässt sich wohl zusammenfassen, was da aktuell auf dem Weltklima-Gipfel in Paris passiert. Mehr als 150 Staats- und Regierungschefs verhandeln dort über möglichst verbindliche Klimaziele. Joris Gräßlin hat mit einer Klimaforscherin gesprochen, die vor dramatischen Folgen warnt, sollte der CO2-Ausstoß nicht reduziert werden.

Drei braune Kühe auf einer hügeligen, grünen Weide.

Die Wüsten wachsen, Gletscher schmelzen, das Wetter wird immer extremer mit langen Hitze- und Kältephasen. Diese Folgen des Klimawandels spüren wir schon heute – und sie dürften in den kommenden Jahren noch extremer werden, wenn die Staatschefs nicht gegensteuern, sagt Katja Frieler vom Institut für Klimaforschung in Potsdam. Sie fordert deshalb verbindliche Zusagen der Politik.

„Bei diesem Gipfel geht es jetzt darum, zum ersten Mal ein globales Klimaschutzabkommen zu bekommen, wo sich wirklich alle Staaten dran beteiligen und das ist die erste Hoffnung, dass das zustande kommt. Zum zweiten ist damit die große Hoffnung verbunden, dass die Emissionsreduktionsziele am Ende auch ausreichen werden, um unter 2 Grad zu bleiben, was ja schon erklärtes Ziel ist“.

Eine globale Erwärmung von 2 Grad – im Vergleich zu Beginn der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts, so ein Abkommen hätte Folgen für jede nationale Regierung. Deutliche strenge Klimaschutzgesetze müssten her – und genau hier wollen viele Schwellenländer nicht mitmachen. Sie fühlen sich so im Wachstum gebremst – und auch nicht verantwortlich für bisherige Klimasünden. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass sich alle 195 Staaten einig werden. Denn ein Veto reicht, und ein Paris-Protokoll wäre Geschichte. Umso wichtiger ist es deshalb für Klimaforscherin Katja Frieler, dass sich jeder von uns am Klimaschutz beteiligt.

„Transport ist ein Bereich, wo man natürlich überlegen kann, ob man mit dem Zug fährt statt mit dem Auto. Dann kann man Strom aus Erneuerbaren beziehen und einfach diese Sachen, wo man selber sich dran beteiligen kann und das Thema ernst nehmen. Das heißt eben auch, dass man den politischen Prozess dazu verfolgt und guckt, wie man da entscheidet“.

Der Klimagipfel von Paris läuft übrigens noch bis Ende nächster Woche, mehr als 130 Staats- und Regierungschefs und 40.000 Diplomaten sind dabei.