Rechte Parteien nutzen Anschläge für Propaganda

Hab keine Angst – dieser Satz kann so verloren wirken, wenn die Angst einen schon längst gepackt hat. Und so ist es wohl auch nach den schrecklichen Attentaten in Paris: die Europäer sind in Sorge, tief verunsichert- eine Stimmung, die den Rechten in Europa nicht gelegener kommen könnte. EUrte Modlich berichtet:

Schweigeminute in der EU-KommissionEC - Audiovisual Service/ Photo: Creemers Lieven

Schweigeminute in der EU-Kommission

Schweigeminuten, Beileidsbekundungen, tiefe Betroffenheit. Während die Welt noch im Schockzustand ist, machen Rechte in ganz Europa schon mobil. Die rechtsextreme französische EU-Abgeordnete Marine Le Pen nutzt die Angst der Menschen und warnt – Zitat:

„Frankreich und die Franzosen sind nicht mehr in Sicherheit“.

Und ihr österreichischer Kollege Harald Vilimsky von der rechtspopulistischen FPÖ hetzt via Twitter:

„Alle, die uns stets erklärt haben, dass es unter den unkontrollierten Migrantenmassen ganz sicher keine Terroristen gebe, sollten nach 130 Toten noch mal in Ruhe über das Konzept der offenen Grenzen nachdenken.“

Der Präsident des Europarlaments Martin Schulz betrachtet diese Reaktionen mit Sorge:

„Die Leute, die die Stimmung derzeit für ihre politischen Ziele nutzen wollen, die sind schon im Internet unterwegs. Sie säen Angst und schüchtern ein – das geht nicht. Denn eine Sache ist doch klar: Die syrischen Flüchtlinge sind ebenfalls Opfer des IS-Terrors. Jetzt zu sagen, dass die Flüchtlinge die Ursache dieses Problems sind, würde die Opfer zu Tätern machen – und das ist falsch. Wir müssen den Flüchtlingen helfen – und dafür brauchen wir eine gemeinsame europäische Lösung.“

Die Franzosen wollen sich nicht einschüchtern lassen. Immer mehr Menschen richten an die Terroristen die deutliche Botschaft „Wir haben keine Angst!“