Q&A zu Zero Rating – Der Anfang des Zwei-Klassen-Internets?

“Binge on!” – so lautet der Testballon der US-amerikanischen Telekom-Tochter. Neukunden sollen angelockt werden, in dem die Telekom eine Kooperation mit Videodiensten wie Netflix eingeht. Die Kunden sollen dann, bei Abschluss eines Vertrags mit einem Datenvolumen von 3 GB und aufwärts, auf das Film- und Serienportal auch außerhalb des heimischen Wi-Fi-Netzwerks zugreifen können, ohne dass das monatliche Datenvolumen belastet wird, „Zero Rating“ lautet der Name der Praxis.

Vor dunklem Hintergrund liegen ein Tablet und darsuf ein Smartphone, auf beiden Geräten sind verschiedene Apps zu sehen.

Was für die Kunden erst mal als ein verlockendes Angebot erscheint, treibt vielen Europaparlamentariern die Sorgenfalten auf die Stirn. Die Angst vor einem Zwei-Klassen-Internet ist da. Kleinere Unternehmen und Start-Ups seien im Wettbewerbsnachteil, sie können sich solche Angebote bei den Mobilfunkunternehmen schlicht nicht leisten und geraten somit automatisch ins Hintertreffen.

Noch problematischer wird es beim Zugang zu Nachrichteportalen, und zwar dann, wenn man nur eine Meinung erhält, der Vergleich aber mit Kosten verbunden ist. In einer aktuellen Aussprache gaben sich viele Abgeordnete als Gegner dieser Praxis zu erkennen – obwohl in der letzten Abstimmung zur Netzneutralität gegen eine Änderung der Regelungen zum „Zero Rating“ gestimmt wurde.