Bio in Europa auf dem Vormarsch

Geiz ist ungeil, wenn es um unser Essen geht. Mittlerweile ist gesund und damit etwas teurer In. Das hat sich gerade auch erst wieder auf der weltgrößten Lebensmittel Messe Anuga gezeigt. Bio ist der klare Vorreiter. Die Branche hat sich in den vergangenen zehn Jahren in der EU vervierfacht. Was das bedeutet, Monika Olszewski erklärt.

Detailaufnahme eines Früchte tragenden Apfelbaumes auf einer Obstwiese.

Der Markt wächst wie Unkraut, die dazugehörige EU-Ökoverordnung, ist aber, mit einigen neueren Teilen, insgesamt schon 25 Jahre alt. Keine gute Kombination. Denn die Frage kommt auf: Ist wirklich überall Bio drin, wo Bio draufsteht? Trotz einiger Betrugsfälle ist der Grünen-Europaabgeordnete Martin Häusling von Bio überzeugt:

„Es gibt zwar zunehmend Betrugsfälle, aber das hat auch damit zu tun, dass der Markt rasant wächst. Und das muss man zugeben, wir haben, nach wie vor, Unsicherheiten bei Importen. An sich würde ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass wenn der Konsument Bio kauft , sowohl mit dem EU-Ökosiegel als auch mit den Siegeln der Verbände, dann ist er auf der sicheren Seite.“

Gut, die Verbände in Deutschland kontrollieren sich zusätzlich auch selbst. Auf EU-Ebene schlägt der für die EU-Verordnung zuständige Europaparlamentarier Häusling eine zusätzliche Agentur vor:

„Wir haben 28 verschiedene Umsetzungen derselben Verordnung in Europa und wir haben verschiedene Importstandards und da brauchen wir dringend eine Koordinierung auf europäischer Ebene.“

In welche Richtung steuert die neue EU-Verordnung also? Wird es in Zukunft einfacher öko zu produzieren? Bieten konventionelle Höfe dann auch Bioprodukte an? Häusling:

„Wir haben lange um einen Kompromiss gerungen zwischen den Parlamentariern, wo es darum ging. Gemischte Betriebe ist in vielen Ländern leider ein Standard, das sieht in Deutschland und Österreich anders aus. Das ist ein Fakt. Aber wir wollen erreichen, dass sich die Betriebe entscheiden müssen.“

Wann, bleibt natürlich offen.