Cyberkriminalität: Der tägliche Kampf

Die EU Kommission will aufrütteln, deswegen ruft sie immer wieder Themen-Monate aus. Der Oktober ist traditionell Monat der Cybersicherheit – ein Thema also, das jeden betrifft. Mindestens privat aber in den meisten Fällen auch bei der Arbeit, denn am Computer hängen wir ja alle. Wie groß die Gefahr von Hackern mittlerweile ist und wie sich Behörden schützen, berichtet Joris Gräßlin:

Ein in dunklen Sachen gekleideter Computerspieler sitzt vor seinem Rechner und spielt ein Computerspiel.

Es ist der tägliche Abwehrkampf für Behörden, Unternehmen und Privatnutzer. Cyber-Angriffe sind Alltag, rund 40 Prozent des Internet-Traffics werden mittlerweile durch Cyber-Kriminelle verursacht, sagt Wolfgang Scherer. Er ist stellvertretender Geschäftsführer des kommunalen Rechenzentrums in Lemgo.

„Das Angriffsziel sind die Personendaten, denn im Zeitalter des Cyber-Wars kommt es darauf an, dass man – wenn man Missbrauch betreiben will – mit echten Daten unterwegs ist. Und Sie wissen, sämtlichen Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik sind in Einwohnerverzeichnissen aufgeführt und wenn man dann mit diesen echten Daten z.B. irgendwo etwas bestellt in der Wirtschaft, ist nicht erkennbar, dass diese Daten falsch sind.“

Um die Angriffe auf Server erfolgreich abzuwehren, haben sich die Behörden bundesweit und auch europaweit zusammengeschlossen. Durch den Austausch werden Hacker-Methoden und Ziele früher erkennbar.

„Es gibt ein europäisches Center, das sich praktisch rund um die Uhr darum kümmert, solche Sicherheitslecks zu schließen bzw. auch zu verhindern, dass überhaupt welche entstehen. Die EU-Leute arbeiten mit dem Bund zusammen und da gibt es eine klare Kaskade, damit nicht jeder mit jedem kommuniziert, denn dann wird man dieser Sachen gar nicht mehr Herr. Einfach, weil die Flut dieser Angriffe so zugenommen hat.“

Und es ist kein Klischee – die meisten Angriffe, die z.B. kommunale Server-Betreiber abwehren müssen, kommen aus Osteuropa und China, aber auch die USA strecken gerne ihre Fühler aus. Meistens ohne Erfolg, vor allem Behörden sind umfassend geschützt. Nachholbedarf haben da eher Unternehmen und – na klar – Privatnutzer.