Max Schrems: Der Held der Datenschützer

Max Schrems – so heißt der neue Held aller Datenschützer. Der österreichische Jura-Student hatte gegen Facebook geklagt – wegen mangelhafter Datensicherheit auf US-Servern. Und: heute hat er die Klage gewonnen! Joris Gräßlin über die Folgen des Urteils.

Max Schremseurope versus facebook

Es ist vor allem eine Klatsche für Facebook! Denn: die Übermittlung von europäischen Nutzer-Daten auf US-Server gilt ab sofort nicht mehr als sicher. Student Max Schrems hatte geklagt, weil er seine Nutzerdaten von dem Zugriff der US-Behörden – wie Geheimdiensten – schützen wollte. Die Richter gaben ihm heute Recht – das Datenabkommen ist damit ungültig. Eine kleine Revolution in der Internet-Welt, glaubt die Bielefelder Datenschutzaktivistin Rena Tangens:

„Ich denke, dass große Änderungen auf uns zukommen. Beispielsweise: Unternehmen können nicht mehr leichtfertig so einen Facebook-Button, also einen Like-Button, auf ihren Seiten unterbringen. Denn von dort aus werden von Menschen in die USA übertragen – ohne ihr Wissen meistens. Und nun ist endgültig klar, dass diese nicht dem Datenschutz genügen, insofern ist das illegal.“

Hier müssen Facebook und andere Großkonzerne schnell reagieren und neue Datenschutz-Verträge ausarbeiten – die sich wohl verstärkt am strengeren europäischen Recht orientieren. Die einfache Übertragung europäischer Nutzerdaten auf US-Server zumindest ist ab sofort nicht mehr erlaubt. In den Zentralen der Internet-Giganten wie Facebook, Twitter, Google oder auch Apple dürften also aktuell erhitzte Diskussionen laufen, wie man dort auf das EuGH-Urteil reagiert. Noch schwieriger wird es wohl für tausende Kleinunternehmen werden, die auf US-Server gesetzt haben und jetzt um ihre Kunden fürchten müssen.