Umfrage: Wie wollen ältere Menschen in Zukunft leben?

Eines ist klar: Wir werden immer älter. Das belegen jetzt auch neue Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Viele Kommunen in Deutschland glauben darauf relativ gut vorbereitet zu sein, weil sie unter anderem altersgerechten Wohnraum schaffen. Aber hat eigentlich mal jemand gefragt, wie alte Menschen in Zukunft eigentlich leben wollen? Die EU tut das jetzt. Sie hat am 1.Oktober eine Fragebogenaktion in ganz Europa gestartet. In Deutschland machen 5 Städte mit. Eine von ihnen ist Bielefeld. Holger Winkelmann kennt Einzelheiten:

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„Ich erwarte, dass ältere Menschen heute, noch stärker als früher den Wunsch haben, zuhause in ihren eigenen vier Wänden älter zu werden. Ich erwarte, dass sie nicht nur als Pflegefall und Versorgungsfall wahrgenommen werden möchten, sondern noch als wichtiger gesellschaftlicher Faktor.“
Die Demografiebeauftragte der Stadt Bielefeld, Susanne Tatje, will die Ergebnisse der Befragung nicht vorwegnehmen. Aber ihre Erwartungen – zumindest für Deutschland sind klar. Gespannt ist sie allerdings weniger auf das deutsche Ergebnis der Befragung, als vielmehr auf das europäische. Möglicherweise wird es nämlich nicht das eine Ergebnis geben. Und überhaupt – eigentlich sind Reaktionen auf das Ergebnis, wenn es denn im Frühjahr vorliegt, in Teilen sowieso zu spät.

„Wenn ich sage frühzeitig, und damit heute meine mit dem frühzeitig, ist es eigentlich schon zu spät wenn man so will. Frühzeitig auseinandersetzen heißt, dass wir uns heute schon auf die veränderte Bevölkerungsstruktur die in 20 bis 30 Jahren eintritt einstellen, dafür Sorge tragen.“
Und wie verändert die Bevölkerungsstruktur in 20 Jahren ist, das ist wiederum im Zeichen der Flüchtlingskrise schwer vorherzusagen. Eine eindeutige Antwort darauf hat Susanne Tatje bislang noch nicht gehört.

„Wenn es um die Diskussion geht – Fachkräftemangel, da können wir vielleicht, da gibt es allerdings unterschiedliche Zahlen – wer kommt eigentlich – auf gut ausgebildete junge Menschen hoffen. Es wäre auch interessant sich mal genau zu überlegen, wie gehen wir eigentlich mit der Situation um, dass dann auch wirklich Kinder kommen. Stichwort: Auf der einen Seite wird gejammert wir haben nicht genug Kinder, da kommen dann ja auch viele Kinder.“

Das Thema zeigt: Prognosen bleiben schwierig. Daran werden auch die Ergebnisse der Umfrage nichts ändern.