1,7 Milliarden Euro für die Flüchtlingskrise – Die Nachrichten des Tages

Die EU-Kommission will in der Flüchtlingskrise für dieses und das kommende Jahr 1,7 Milliarden Euro zusätzlich bereitstellen. Die EU-Kommission folge damit der Grundsatzeinigung der Staats- und Regierungschefs von vergangener Woche, hieß es heute aus Brüssel. Das Geld soll vor allem dazu dienen, den am meisten betroffenen EU-Mitgliedstaaten unter die Arme zu greifen. Aber auch die EU-Grenzschutzagentur Frontex und andere Agenturen sollen mehr Geld bekommen. Genauso Länder wie die Türkei. Der EU-Ministerrat und das Europaparlament müssen die Ergänzungsvorschläge für die EU-Budgets 2015 und 2016 noch absegnen.

Nahaufnahme verschiedener Euro-Gelscheine und -Münzen.

Unternehmen sollen leichter an Kredite kommen

Leichter an Geld und Kredite zu kommen, das will die EU- Kommission für kleine und mittelständische Unternehmen möglich machen. Neben den klassischen Bankkrediten sollen sie alternative Quellen für Investitionen nutzen. Dazu zählt etwa die Finanzierung über die Finanzmärkte, über Risikokapital oder Crowdfunding. Bürokratische Hindernisse in diesem Bereich will die EU-Kommission abbauen. EU-Finanzmarktkommissar Jonathan Hill hat die Pläne für eine Kapitalmarktunion heute vorgestellt.

„Also ich denke, wenn wir stärkere und nachhaltigere Kapitalmärkte aufbauen, und die Hindernisse für grenzübergreifende Investitionen abbauen, wird das viele Vorteile haben.“

Die EU-Kommission geht damit aber auch auf Risiko. Sie will den Markt für Verbriefungen wieder in Schwung bringen und damit die europäische Wirtschaft stärken. In Verbriefungen werden von Banken vergebene Kredite gebündelt und dann an Investoren weitergereicht. Kritiker haben daran erinnert, dass die Bündelung fauler Kredite in Verbriefungen und anderen Finanzinstrumenten zum Ausbruch der Finanzkrise in der EU und in den USA beigetragen hatte. Die Grundlagen für einen gemeinsamen, grenzübergreifenden Kapitalmarkt will die Kommission bis 2019 schaffen.

Leichter Rückgang

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone bleibt auf dem niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Im August lag die Quote bei 11,0 Prozent. Das hat das Europäische Statistikamt Eurostat heute bekannt gegeben. Die Zahl der Menschen ohne Job ist im Vergleich zum Vormonat aber nur minimal zurückgegangen. Im August waren insgesamt 17,6 Millionen Frauen und Männer arbeitslos. Das waren etwa 1000 weniger als im Juli. Aber fast eine Million weniger, als vor einem Jahr. Die höchste Quote verzeichnete nach jüngsten Zahlen vom Juni erneut Griechenland mit 25,2 Prozent. Auf Platz zwei der Schlusslichter im Euroraum stand im August Spanien mit einer Arbeitslosenquote von 22,2 Prozent. Von den 19 Euroländern verzeichnete Deutschland im August die niedrigste Arbeitslosenquote mit 4,5 Prozent.