Flüchtlinge: Hohe Erwartungen an Juncker-Rede

Morgen früh um 9 Uhr will EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine Rede zur Lage der Union halten. Darin wird es sicher vor allem um die Flüchtlingskrise gehen. Und natürlich, welche Antworten die EU-Kommission auf die Fragen hat: wie sollen wir alle mit der Ansturm der tausenden Menschen klarkommen? Wie sollen, können und müssen wir helfen? In Straßburg haben die Fraktionsvorsitzenden im Europaparlament heute ihre Erwartungen und Vorstellungen den internationalen Journalisten mitgeteilt. Claudia Knoppke berichtet.

Jean-Claude JunckerJean-Claude Juncker, copyright: Audiovisual Service of the European Commission 2015, Shimera

„Die Menschen wollen helfen, da bin ich überzeugt davon.“

Sagt Manfred Weber, der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament. Davon ist auch Rebecca Harms von den Grünen überzeugt. Sie war selbst in Ungarn, um sich in Budapest ein Bild von der Lage der Flüchtlinge zu machen. Dort hat sie, bei allem Elend der in Budapest gestrandeten Flüchtlinge, auch viel freiwilliges Engagement der Menschen erlebt. Private Hilfe und Bürgersinn ganz entgegen dem , was der ungarische Staatschef Orbán vorlebt.

„Und mein Appell ist heute, dass Staats- und Regierungschefs sich ein Beispiel nehmen sollten, am Beispiel der Bürger, die in Ungarn und in anderen Ländern gezeigt haben, dass sie es ernst meinen mit den europäischen Werten und dass sie eben doch auch persönlich Eintreten für die Verwirklichung dieser Werte.“

Von EU-Kommissionspräsident Juncker und seiner Rede wird morgen viel erwartet. Manfred Weber von der EVP hat heute auch noch einmal daran erinnert, dass es für Europa aber auch noch andere Bewährungsproben gibt.

„Ich möchte darauf hinweisen, dass bei der State of the Union-Rede nicht nur die Migration besprochen wird, sondern auch andere wichtige Themen. Uns ist die Ukraine –Frage wichtig. Wir dürfen angesichts der Migrations-Frage die Ukraine nicht vergessen. Deswegen brauchen wir Signale an unsere Freunde in der Ukraine, dass wir an ihrer Seite stehen.“

Es gibt also für alle genug zu tun…