Putin lässt West-Lebensmittel vernichten

Es ist unglaublich: Etwa 20 Millionen Russen leben unter der Armutsgrenze, doch Präsident Putin lässt Nahrungsmittel vernichten. Joghurt, Käse, Fleisch oder Gemüse, all die Lebensmittel aus der EU, die seit einem Jahr unter das Embargo fallen und trotzdem nach Russland gekommen sind, sind vernichtet worden. Dieses Embargo hat jetzt aber auch schwerwiegende Folgen auf die Landwirte bei uns.

Blick von oben in einen mit Stroh gefüllten Schweinestall, in dem eine Sau und viele Ferkel zu sehen sind.

Sie merken es vermutlich selbst: Milch für den Kaffee ist aktuell günstiger und auch das Schweinefleisch für den Grill kriegen Sie im Moment so billig, wie lange nicht mehr. Der Absatzmarkt Russland fehlt. Und darunter leiden die Landwirte in Deutschland jetzt auch, wie der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh Andreas Westermayer anhand des stark gefallenen Preises für Schweinefleisch erklärt: „Im Moment bezahlen wir Eintritt, wenn wir den Stall betreten. Also wir verdienen im Moment kein Geld, wir leben von der Substanz, wer in der letzten Zeit Rücklagen schaffen konnte, der ist noch dabei, aber es wird allmählich existenzbedrohend für viele Betriebe.“ Denn zu dem Russland-Embargo kommt hinzu, dass genau zu dieser Zeit die Lebensmittelhändler einen Preiskampf auf dem Markt entfacht haben, so Westermayer: „Man hätte den Preis hier ja noch eine Weile hoch halten können, das wäre ja kein Problem gewesen. Aber nein, man hat da noch zusätzlichen Druck ausgeübt, der uns Produzenten deutlich trifft, weil der Preis wird immer weiter nach unten getrieben.“

Mittlerweile bekommen die Landwirte beispielsweise für das Kilo Schweinefleisch etwa 30 Cent weniger, als noch vor dem Russland-Embargo. Der Markt ist übersättigt, erklärt er: „Wir haben vor Ort ja auch größere Konzerne, die auf dem Weltmarkt arbeiten, gerade was die Schlachtbranche und Molkerei angeht, für die produzieren wir ja auch mit und dadurch, dass die den Absatz nicht haben, können die uns nicht mehr den Preis zahlen, den wir eigentlich brauchen.“ Polen hat sich eine schöne Kampagne einfallen lassen und ermuntert die Menschen mehr regionale Produkte zu kaufen, das sollten wir in Deutschland vielleicht als kleine Hilfe auch tun.