EU will „Blue Card“ für Flüchtlinge

Damit Flüchtlinge schneller in der EU arbeiten können, ist jetzt die Blue Card ins Spiel gebracht worden. Das ist so etwas Ähnliches wie die Green Card in den USA, allerdings muss die Blue Card vor der Einreise beantragt werden. Klar, dass das für Flüchtlinge bisher praktisch unmöglich war.

Eingansschild der "Agentur für Arbeit".

In der Politik ist die Blue Card umstritten: Die Grünen meinen: ja, wenn die Voraussetzungen erfüllt werden, sollen Flüchtlinge die Karte direkt, ohne Umwege über ihr Heimatland bekommen. Die SPD ist dagegen, die Flüchtlinge schneller in der EU arbeiten zu lassen – egal, ob durch die Bluecard oder durch ein anderes Mittel. Der Geschäftsführer der IHK in Ostwestfalen-Lippe, Christoph von der Heiden, sieht diese Diskussion jetzt als Chance: „Ich denke, die jetzige Flüchtlingswelle ist auch ein guter Auslöser, um sich dieser komplexen Thematik mal genauer zuzuwenden.“ Zum Beispiel müssen die Flüchtlinge schnell die Sprache lernen können – also müssen genügend Kurse angeboten werden, so von der Heiden: „Und wenn die Menschen dann Deutsch sprechen, kommt es darauf an, dass sie relativ schnell auch angefangene Schulausbildungen abschließen können. Und wenn sie einen Schulabschluss haben, müssen sie möglichst schnell auch eine Berufsausbildung abschließen können, denn dann sind die Integrations-Chancen umso größer.“

Aber es hakt eben noch an vielen Stellen, um Flüchtlinge für den Arbeitsmarkt vorzubereiten, deshalb sind es auch noch nicht so viele. Das Risiko ist zu groß, so von der Heiden: „Wenn zum Beispiel junge Menschen in die Ausbildung kommen oder bereits eine Ausbildung absolviert haben, müssen sie auch eine Weile in Deutschland bleiben können, um diese Erfahrungen zu vertiefen. Außerdem wäre das wohl auch aus Sicht der ausbildenden Unternehmen ganz attraktiv.“ Klar ist, die EU braucht neue Ideen, um die Situation bestmöglich zu nutzen und fragt bei Behörden und Ämtern ab, wie die Regeln der legalen Zuwanderung in der EU verbessert werden können.