In der EU könnte man mehr Müll vermeiden

Oskar aus der Tonne in der Sesamstraße würde mittlerweile nicht mehr in, sondern auf der Tonne leben. Denn wir schmeißen einfach zu viel weg. Nämlich mehr als 600 Kilogramm pro Person und damit etwa 130 Kilogramm mehr als der Durchschnittseuropäer. Gut, wir recyclen auch, aber da könnte noch mehr passieren, meint der Deutsche Naturschutzring.

Blech-Mülleimer mit Deckel und blauer Plastik-Tüte.

Mehr passieren könnte zum Beispiel schon bei den Herstellern. Die EU solle demnach die Produzenten bei der Verwertung von Müll stärker heranziehen. Knapp 20 Prozent des Produktabfalls wird in der EU in einem System der sogenannten Herstellerverantwortung gesammelt. Und da bezieht sich der Naturschutzring auf eine zuletzt veröffentlichte Studie. Damit in der EU insgesamt aber mehr recycelt wird, müssen die Hersteller eben mehr tun. Dabei wird offensichtlich schon auf das Ende des Jahres geschielt, weil dann das Kreislaufwirtschaftspaket der EU-Kommission kommen soll. Und damit die Hersteller mehr Verantwortung tragen, könnte die EU-Kommission das zum Beispiel so umsetzen, dass die Hersteller höhere Entsorgungskosten zahlen müssen oder Steuern für bestimmte Rohstoffe zahlen. Außerdem könnte die EU bestimmen, wieviel Recyclinganteile in Verpackungen und anderen Produkten enthalten sein müssen. Im Moment gilt die sogenannte Herstellerverantwortung auf EU-Ebene in den Bereichen Verpackungen, Elektronik, Batterien und Altfahrzeuge. Es könnten aber gefährliche Abfälle, Textilien oder Möbel dazukommen.

Wir produzieren immer noch viel zu viel Müll in der EU und die Hersteller tun immer noch zu wenig dazu, um Müll so zu entsorgen, dass er recycelt werden kann – deshalb will der Naturschutzring die Produzenten jetzt stärker in die Verantwortung ziehen.