EU testet neues EIn- und Ausreisesystem am Flughafen

Wir sind mitten in den Sommerferien, da geht es für viele mit dem Flieger in den Urlaub. Doch vor dem Strandurlaub stehen erstmal Sicherheitskontrollen am Flughafen und das wissen Touristen oder Geschäftsreisende: da kann es schon mal dauern. Die EU testet jetzt am Flughafen in Frankfurt am Main neue Technik, mit der Sicherheitskontrollen in Zukunft schneller laufen könnten.

Blick aus dem Flugzeugfenster auf die Tragfläche, man sieht im Hintergrund etwas Landschaft, eine Wolke und den Himmel.

Ein Pilotprojekt am Flughafen, das passt ja. Die EU testet aktuell am Airport Frankfurt am Main die neueste Technik im Rahmen der Smart Boarders Initiative. Kurz gesagt will die EU die Sicherheitskontrollen effektiver gestalten, sagt Christian Altenhofen, Sprecher der Bundespolizei am Flughafen: „Die Zahl der Drittstaatsangehörigen, die über die Schengen-Außengrenzen der EU ein- und ausreisen, wird sich bis 2025 von derzeit 190 Millionen auf 300 Millionen erhöhen. Gleichzeitig ist die Zahl des Personals und der Raum für zusätzliche Grenzkontrollstellen natürlich begrenzt. Vor diesem Hintergrund muss man sich frühzeitig Gedanken über sinnvolle und geeignte Formen der Automatisierung machen. Und genau dies tut das Pilotprojekt.“

Dazu soll eine neue Datenbank entstehen, auf die Flughäfen europaweit Zugriff hätten. Dort könnten z.B. biometrische Daten abgespeichert werden; entsprechende Gesichts- und Fingerabdruckscanner werden derzeit am Frankfurter Flughafen mit freiwilligen Teilnehmern getestet. Und nicht nur das, erklärt Altenhofen: „Denkbar wäre ein Ein- und Ausreisesystem, das die Aufenthaltszeiten automatisch berechnet und damit eine schnellere Kontrolle möglich macht. Auch ist ein Registrierten-Reiseprogramm geplant – also durch eine vorherige Registrierung kann eine zeitintensive Einreisebefragung entfallen, was eine deutliche Zeitersparnis für viele Reisende bedeuten würde.“ Die EU will schon bald die Testergebnisse aus Frankfurt auswerten und dann über ein mögliches Gesetz entscheiden. Kritik kommt von Datenschützern: Umfang und Kosten des Projekts seien deutlich zu hoch. 2020 könnte die Datenbank nach aktuellem Stand an den Start gehen, mit einem einheitlichen Ein- und Ausreisesystem für EU-Ausländer.