EU-Parlament will Fluggastdaten speichern

Fliegen wird zur Hochsicherheitszone und unsere Daten die Währung, mit der wir bezahlen. Wenn wir in Zukunft in ein Flugzeug steigen, könnten die Behörden unseres Ziellandes bereits wissen, was wir am liebsten essen oder in welchen Mietwagen wir uns ab dem Flughafen setzen. Das EU-Parlament macht Pläne zur Passagierdatenspeicherung. Monika Olszewski vom Europäischen Radionetzwerk Euranetplus, welche Daten stehen denn da im Fokus?

Flugzeug im Landeanflug kurz vor dem Aufsetzen auf die Landebahn.

Naja, grundsätzlich alle, die wir auch bei dem Flug angeben. Das sind dann ja Daten wie Kontonummern, manchmal auch schon Infos über den Gesundheitszustand oder sogar die entsprechende Wahl des Bordmenüs. Insgesamt geht es um 60 Einzelinformationen die elektronisch ausgewertet werden sollen und für fünf Jahre gespeichert werden sollen – so zumindest wohl der vorläufige Plan des EU Parlaments.

 Und dabei geht es um Daten von Flugpassagieren die in die EU und auch aus der EU heraus fliegen. Aber an den Plänen gibt es auch Kritik…

Ja. Da gehen natürlich in erster Linie Datenschützer gegen das geplante Gesetz des EU-Parlaments vor. Der Nutzen für die Sicherheit sei fraglich, Daten auf Vorrat, also ohne konkreten Verdacht, zu speichern. Hintergrund ist und bleibt die Gefahr terroristischer Anschläge. Gerade als es den Anschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ gegeben hatte wurde die Vorratsdatenspeicherung von Passagierdaten wieder stärker debattiert. Jetzt wollen wir mal schauen, ob der Plan so durchgeht.

Die EU plant bis zum Jahresende ein Gesetz zur Sammlung von Fluggastdaten. Kritiker sehen für die allgemeingültige Sammlung überhaupt keinen Anlass.