Es gibt Dinge, die ändern sich einfach viel zu langsam. Auch mitten in Europa werden ganze Volksgruppen nach wie vor diskriminiert. Dazu zählen vor allem auch die Roma. Holger Winkelmann hat mehr dazu.
Die Roma haben in der EU nach wie vor einen schweren Stand. Das ist das Fazit einer Erklärung der EU-Kommission. Die mit einer Bevölkerung von sechs Millionen Menschen größte ethnische Minderheit hat immer noch mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu kämpfen. Trauriger Beweis dafür war jetzt unter anderem die Äußerung des italienischen Rechtspopulisten Matteo Salvini. Er forderte, die Roma-Lager in seinem Land – so wörtlich – mit Bulldozern dem Erdboden gleich zu machen. Und sein Landsmann Buonanno ließ sich in einer Diskussion im Europaparlament zu folgenden Sätzen hinreißen.
„Der Titel dieser Aussprache ist Ziganismus-Phobie. Also Phobie bedeutet doch eine unbegründete Angst. Aber die Roma, die stehlen und rauben. Und sie setzten sogar Kinder ein für ihre Diebstähle. Deswegen gehen die auch nicht zur Schule.“
Gegenwind kam prompt von allen Seiten aus dem Europaparlament. Der Tschechische Christdemokrat Tschechowsky antwortete:
„Roma sind Europäer, wie wir alle. Auch wie Sie Herr Buonanno. Jetzt über die Roma zu sagen, alle stehlen, alle sind Missetäter, das ist genauso primitiv wie andere Äußerungen der Rechtsradikalen. Und das ist auch genau der Grund, warum Roma nicht integriert werden.“
Das zeigt: Die Diskriminierung hält am und der Gegenwind muss stärker werden. Von der EU-Kommission heißt es immerhin dazu: „Es wird keine Veränderung über Nacht geben, aber die EU-Institutionen und die Mitgliedsstaaten verpflichten sich dazu, die Diskriminierung zu bekämpfen und die Integration zu verbessern“, Dabei gehe um den ungleichen Zugang zu Arbeitsplätzen, Bildung, Unterkunft und der Gesundheitsversorgung. “Roma-Kinder können oft nicht von der gleichen Bildungsqualität wie andere Kinder profitierten“. Na dann mal los.