Austauschprogramm für Azubis der EU-Kommission

Duftet es eigentlich in einer französischen Bäckerei anders als in einer deutschen? Schwer rauszufinden – es sei denn, man reist nach Frankreich. Constanze Bartling hat das gemacht. Sie nimmt am Europass-Austauschprogramm teil, das unter anderem auch von der EU-Kommission finanziert wird. Zwölf Tage hat die Konditor-Auszubildende in Nantes in einer französischen Konditorei gearbeitet und, wie sie sagt, einiges gelernt.

Nahaufnahme eines hellen Brotes auf einem Holzteller, vor dem Brot liegt ein Messer mit Holzgriff.

„Die haben hier nicht so viele klassische Cremetorten und Sahnetorten wie bei uns, sondern eher so kleine Törtchen, viel mit Baiser, Macarons, viele fruchtige Sachen und glasierte Törtchen.“ Constanze Bartling hat schon einige Unterschiede zwischen der französischen und der deutschen Konditorei ausgemacht, von denen sie vorher nichts wusste. In den zwölf Tagen vor Ort, hat die 18-jährige auch andere Arbeitsabläufe wahrgenommen. Davon profitiert sie jetzt in Deutschland – und ihr Chef Dominik Heuer vom Bielefelder Café Knigge auch: „Ich finde es einfach richtig, wenn man etwas über den Tellerrand hianus auch mal sieht, was in anderen Betrieben in anderen Nationen für Konditoreiprodukte hergestellt werden, was dort die Schwerpunkte sind, was dort die Spezialitäten sind. Und wenn man davon etwas nach Bielefeld zurückbringen kann, ist das nur positiv für uns.“

Die Hälfte der nötigen Urlaubstage hat er darum seiner Auszubildenden geschenkt. Die andere Hälfte hat Constanze selbst draufgelegt. Ihr hat der Besuch in Frankreich auch persönlich einiges gebracht: „In einem Land, wo man die Sprache kaum kannte, musste man sich schon etwas durchschlagen. Wir hatten einen Tag, wo unsere Besatzung auch da war – und von da an waren wir bei unseren Gastfamilien auf uns allein gestellt. Da musste man sich halt durchkämpfen und die richtigen Worte finden.“ Ihr Fazit ist darum positiv: „Ich kann das Projekt auf jeden Fall weiter empfehlen. Man lernt viele neue Leute kennen, man lernt neue Sprachen kennen, man lernt auch neue Abläufe und neue Produkte kennen.“ Das Projekt, das deutschlandweit unter anderem in Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern koordiniert wird zeigt, ein Blick zum Nachbarn kann vieles bewirken.