EU-Kommission arbeitet an Energieunion

Das Thema Energie wird für die Zukunft immer wichtiger. Für Europa stellt sich ja vor allem immer wieder die Frage: Wie wird man unabhängiger vom russischen Gas und wie wird Energie günstiger wenn die Ressourcen weniger werden? Die EU arbeitet darum seit längerem an einer Energieunion: Jetzt wurden erste Eckpunkte des Konzeptes bekannt.

Nahaufnahme eines Heizungs-Thermostates.

27 Prozent des europäischen Erdgases kamen im vergangenen Jahr aus Russland. Diesen Anteil will die EU verringern, ohne es ganz deutlich zu sagen. Erreicht werden soll das durch eine bessere Vernetzung der einzelnen EU-Staaten untereinander. Diese Vernetzung würde die Integration von Ökostrom etwa aus Wind oder Sonne vereinfachen, und somit die Abhängikeit von russischem Gas senken. Mit mehr Strom- und Gasleitungen zwischen den Staaten könnte Europa nach EU-Berechnungen jedes Jahr zweistellige Milliardenbeträge sparen. Denn Europa verliere jährlich bis zu 40 Milliarden Euro, weil es keinen verflochtenen Energie-Markt habe, sagte Energie-Kommissar Miguel Arias Canete. Für den Präsidenten des europäischen Rates, Donald Tusk, geht das Konzept allerdings nicht weit genug. Denn die EU-Kommission regt einen gemeinsamen Gaseinkauf, der die Preise noch weiter senken würde, lediglich an. Tusk ist das zu wenig: „Das ist jetzt keine Traum-Lösung. Die Ideen sind nicht identisch mit meinen. Aber wir wussten, dass es schwierig sein würde, die Unterstützung von jedem Mitgliedstaat für alle Punkte zu bekommen. Wir haben erkannt, dass zum Beispiel die Idee eines gemeinsamen Einkaufs von Gas für einige Länder schwierig ist.“

Und damit meint er wohl unter anderem auch Ungarn. Das Land hat vor kurzem erst alleine mit Russland über Gaslieferungen verhandelt. Generell sieht Tusk die EU aber auf einem richtigen Weg: „Das ist kein Projekt gegen irgendjemanden. Aber die Umstände der russischen Lieferungen sind offensichtlich. Aber ich denke, das Projekt ist eine Chance für Europa, für die Unabhängigkeit bei der Energieversorgung.“ Wann und ob wir Verbraucher tatsächlich etwas – nämlich weniger Kosten – davon haben, das wird sich zeigen.