Eurogruppe berät heute über Griechenland

Und täglich grüßt das Murmeltier. In Brüssel geht es heute einmal wieder um Griechenland. Die Finanzminister der EU-Mitgliedsstaaten kommen zum sogenannten Eurogruppen-Treffen zusammen und wollen endlich eine Lösung für die Schuldenkrise des Landes finden. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass es heute eine Einigung gibt?

Nahaufnahme eines historischen Gebäudes im griechischen Baustil vor blauem Himmel.

Es ist wohl Zweckpessimismus, wenn man schon vorher sagt: wird wohl nichts. So hat es nämlich unser Bundesfinanzminister vor dem Eurogruppen-Treffen formuliert. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk hat Wolfgang Schäuble heute Morgen gesagt, dass er sehr skeptisch sei, ob sich heute wirklich schon alle einigen können. Und mit Blick auf das was die Griechen wollen, ist das auch kein Wunder. Niemand weiß es nämlich so genau. Vom Schuldenschnitt ist ja nicht mehr die Rede, aber welche Sparmaßnahmen und Reformen will Griechenland nun weiter einhalten und welche nicht? Da ist der neue griechische Regierungschef Tsipras bisher nicht sehr deutlich gewesen. Klar ist, Griechenland braucht eigentlich dringend neues Geld um nicht Bankrott zu gehen – das aktuelle EU-Hilfsprogramm läuft aber Ende des Monats aus.

Um 15 Uhr beginnt das Treffen. Und vorher wurde einmal wieder darüber spekuliert, ob Griechenland vielleicht am Ende doch aus dem Euro aussteigen könnte. Was wäre denn jetzt das Beste für Griechenland – im Euro bleiben oder nicht? Wenn, dann kann Griechenland ja nur ganz aus der Europäischen Union aussteigen, aber nicht NUR aus dem Euro. Die Meinungen dazu gehen auseinander. Elmar Brok, der Bielefelder EU-Abgeordnete und Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der EU, lehnt das ab. Er hat in Interviews immer wieder gesagt, dass er glaubt, dass dann die Wirtschaft in Griechenland komplett zusammenbrechen wird. Auch, weil das Land dann nicht mehr Mitglied des gemeinsamen Binnenmarktes wäre. Ein bekannter deutscher Wirtschaftsexperte, nämlich der Chef des IFO-Instituts, Hans Werner Sinn, sieht das aber offensichtlich anders. Er hat der Bild ein ausführliches Interview gegeben und sagt, dass nur die Drachme, also die alte griechische Währung, das Land retten könne. Dann kämen die Touristen zurück, weil es in Griechenland schön billig wäre. Die Griechen würden wieder mehr Lebensmittel beim Bauern um die Ecke kaufen und unter anderem das würde die Wirtschaft ankurbeln. Verkürzt gesagt.

Das zeigt: Selbst die Experten sind sich nicht einig, wie die Schuldenkrise Griechenlands am besten gelöst werden soll. Die Finanzminister der EU beraten zur Stunde darüber in Brüssel – Ergebnis offen.