EU kämpft gegen Schwarzarbeit

Schwarzarbeit, Schattenwirtschaft – wir können es nennen, wie wir wollen, es bleibt ein großes Ärgernis. Denn dem Staat gehen jede Menge Steuergelder flöten. Die EU-Kommission versucht das Problem einzudämmen, hat eine härtere Gangart gegen Schwarzarbeit eingeschlagen. Zum Beispiel, indem sich die Behörden der einzelnen Mitgliedsstaaten besser vernetzen. Die Fahnder der Finanzämter und Sozialämter tauschen sich da etwa auf einer Internetplattform über ihre Ermittlungsmethoden aus. Jetzt gibt es neue Zahlen zur Schwarzarbeit in der EU.

Blick durch einen Bauzaun auf eine Baustelle an einem großem Gebäude.

In Deutschland gehen Experten davon aus, dass die Schwarzarbeit in diesem Jahr zum ersten Mal seit langer Zeit nicht zurückgehen wird. Ein Grund sei der jetzt eingeführte Mindestlohn. Die Schwarzarbeit wird in etwa einen Anteil von 12 Prozent am Bruttoinlandsprodukt ausmachen. Mit dieser Größenordnung hat auch Frankreich zu kämpfen. Da wurden in den letzten Jahren die Kontrollen deutlich verschärft. In Großbritannien sieht es etwas besser aus. Deshalb spielt das Thema Schwarzarbeit da auch politisch eine eher kleinere Rolle. Doch je weiter wir in der EU südlich gehen, desto größer wird das Problem der Schattenwirtschaft.

In Griechenland zum Beispiel blüht die Schwarzarbeit durch die Schuldenkrise. Experten gehen davon aus, dass jeder siebte der 3,5 Millionen Griechen im arbeitsfähigen Alter sich schwarz auf die Hand bezahlen lässt. Vor allem in Hotels, Tavernen und Bars. Da befürchtet die Gewerkschaft sogar eine Schwarzarbeiterquote von 40 Prozent. Auch in Spanien floriert die Schwarzarbeit – auf dem Bau, in Hotels und in Gaststätten. Hier liegt der Anteil am Bruttoinlandsprodukt bei etwa 20 Prozent. Ähnlich wie in Italien, wo es besonders den Süden des Landes trifft. Da hat die schwere Rezession das Problem noch etwas verschärft. Aber auch die Skandinavier haben ein Problem mit Schwarzarbeit – Dänemark, Schweden und Finnland kämpfen damit, dass etwas mehr als 20 Prozent der Arbeiter schwarz arbeiten.

Die EU-Kommission und ihr Kampf gegen Schwarzarbeit – es scheint noch ein harter Weg zu sein, damit den Staaten das Geld da nicht mehr flöten geht.